Die Gemeinde Otterthal.

Bildurheber: Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Otterthal

Lage im Raum und WissenswertesDie Wechselgebietgemeinde Otterthal (ca 6,2 km² und rd. 600 Einwohner) am Fuße des, die Landschaft des oberern Fesitritz- und Schwarzatals beherrschenden Großen Otter (1358 m) gelegen, wurde an der Stelle gegründet, wo ein Seitental von der Feistritz abzweigend die Verbindung zum Schwarzatal und das am Fuße des Berges liegende Gloggnitz, sicherstellt.
Der Feistritz flussaufwärts folgend erreicht man den Feistritzsattel über den man ins steirische Jogelland gelangt. Im Unterschied zum jenseits der Schwarza gelegenen Schneeberg-Rax-Gebiet, besteht der Otter, aus dem selben Gneis- und Glimmerschieferbänken, wie der benachbarte Skiberg Stuhleck und der Wechsel. In der weichen Schieferzone gibt es Magnesit-, Gips- und vor allem kleinere Eisenerzvorkommen. Diese und der Wasserreichtum der Feistritz wurde bis zum Einsetzen der Industrialisierung genutzt. In seiner Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns von 1833, vermerkte Friedrich Freiherr von Schweickhardt noch: „ … In diesen(Bergen) existirt der Bergbau am Hinter-Otter und es gibt auch mehrere Zeug- und Großhämmer ...“ . Weiter hielt er über 40 „ … Haus- und sogenannte Mauthmühlen …“ im Tal fest. Das Gemeindewappen der Gemeinde hält diese Vergangenheit symbolisch fest. Geschichtlicher HintergrundAuch wenn die heutige Verkehrsinfrastruktur dies nicht nahelegt, so hat die Lage an den genannten Verkehrswegen die Gemeinde Otterthal und die Nachbargemeinde Trattenbach, geprägt. Bis zur Errichtung der Straße über den Semmering im Jahr 1728 waren die Straße über den Feistritzsattel leichter zu begehen als der heutige Semmeringpass. Dabei folgten die Wege nicht zwangsläufig dem Bachgrund der Feistritz, wofür der am Grat vom Kummerbauerstadl Richtung Fröschnitz- und Feistritzsattel ziehende Weinweg Zeugnis ablegt, welcher heute wieder, nun aber bei Wanderern und Tourengehern beliebt ist. Die an der Straße von Gloggnitz nach Otterthal gelegene Burg Kranichberg verweist auf die einstige Bedeutung.
Die Gegend wird schriftlich erstmals 1150 fassbar (… Oder …). Das Dorf wird 1370 urkundlich ersterwähnt und eine Urkunde aus dem Jahr 1416 zeigt, "...das derffl im Odertal..." bereits voll entwickelt. Am 8. Februar 1923 wurde Otterthal eine eigenständige Gemeinde.
Bekannt ist Otterthal durch die Tatsache, dass der Philosoph Ludwig Wittgenstein von 1924 bis 1926 in der Gemeinde als Volksschullehrer tätig war. Diese Geschichte endete weder für Wittgenstein noch für die Otterthaler glücklich. Der weltberühmte Sprachphilosoph neigte leider dazu, mit seinen Schüler sehr wortkarg aber körperbetont zu kommunizieren, was selbst dem nicht zimperlichen Menschenschlag des Tales letztlich zu viel wurde. Von Otterthal aus führte es Wittgenstein nach Wien, Cambridge und zu Weltruhm. Das Wittgenstein als Professor glücklicher war denn als Volksschullehrer in Otterthal ist nicht bezeugt. Wie die in der Nachbargemeinde Kirchberg am Wechsel stattfindenden alljährlichen Wittgenstein-Symposien zeigen, haben nachfolgende Generationen die Wittgensteinsche Feststellung „.. Worüber man nichts sagen kann, darüber muss man schweigen...“ befolgt und eine Institution geschaffen die in der ganzen Welt bekannt ist.

Freizeit, Sport und Kultur

Die sanft gleitende aber dennoch deutlich alpine Landschaft rund um Otterthal ist wie geschaffen für Wanderungen aber auch Radfahrer und Mountainbiker kennen die Gegend und hier vor allem den Weinweg, gut. Die bodenständige Küche der Wechselgegend lockt Besucher aus dem gesamten Raum Niederösterreich - Süd nach Otterthal.

Die zentrale Lage macht Otterthal zum idealen Ausgangspunkt für Tagestouren.Gerne erwandert wird die Route von Otterthal über Raach im Hochgebirge, die Burg Kranichberg auf den Ramssattel und zurück nach Otterthal, um nur eine von unzähligen Möglichkeiten zu nennen.

Die Theatergruppe Otterthal – eine Gruppe junger Leute, die sich 2001 spontan zur Bildung einer Theatergruppe entschieden haben – bietet Unterhaltung für die Bevölkerung des Tales und der mittlerweile immer weiteren Umgebung.