Der Alte Botanische Garten in Kiel

Der Garten

Der Gesamteindruck des Alten Botanischen Gartens wird von seinem einzigartigen Baumbestand bestimmt. Neben den alten, schönen und wertvollen Gehölzen bietet die vielfältige krautige Flora das ganze Jahr über neue Eindrücke an Farben und Formen.

Bildurheber: Jens Thöl

Im Gegensatz zum neuen Botanischen Garten bietet seine Lage direkt an der Kieler Förde ein besonderes Kleinklima, so dass hier Pflanzen gedeihen und fruchten, die unsere oft harten Winter normalerweise nicht überstehen würden, wie z.B. der Küstenmammutbaum. Die vielfältige Pflanzenwelt bietet über 40 Vogelarten, zahlreichen Insekten und Kleintieren Nahrungsgrundlage und Lebensraum inmitten der Stadt.

Geschichte und Bedeutung des Gartens

Als vierter Botanischer Garten der Stadt Kiel und damit des Landes Schleswig-Holstein steht der Garten in einer langen Tradition. Der erste Botanische Garten von 1669 gilt als der sechst älteste Deutschlands. Er wurde bereits 1825 von A.C. Brauer als englischer Landschaftsgarten mit geschwungenen, der Oberflächenform angepassten Wegen angelegt. Von 1878 bis 1884 wurde das etwa 2,5 Hektar große Gelände unter A. Engler zum Botanischen Garten umgestaltet.

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Auf dem mit 28 m höchsten Punkt des ansteigenden, stark bewegten Moränengeländes steht ein Pavillon mit einer Kuppel und einer schmiedeeisernen Krone. Die in der Krone zu sehende Lotos-Ornamentik ist ein traditionelles Zeichen für Botanische Gärten.
So wie der Pavillon die Krönung des Garten darstellt, gilt die Kuppel als die „Krone der Stadt Kiel“. 1891 als achteckiger Backsteinbau errichtet, bietet sich von seiner Aussichtsplattform ein wunderschöner Blick über die Förde, eine der schönsten Aussichten Kiels.

Die Nordseite des Pavillons ist von seinem Erbauer, J. Reinke, mit einer Nische für die Präsentation von Algen ausgestattet worden. In dieser Nische befindet sich eine Nachbildung der steinernen Gründungstafel des dritten Botanischen Gartens von 1803.