Burgplatz und Rathaus - einst Königshof und Kaiserpfalz

Bildurheber: Wolfgang Arendt

Der heutige Burgplatz bildet die Keimzelle der Stadt Duisburg. Das siedlungsgünstige Areal liegt auf einer hochwasserfreien Nieder-terrasse. Im Mittelalter bot der Platz einen freien Blick auf den nahe vorbeifließenden Rhein und das geschäftige Treiben im Markt- und Hafenviertel. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war der Burgcharakter deutlich an der Bebauung abzulesen. Häuserzeilen markieren den Verlauf mittelalterlicher Befestigungsanlagen.

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Schon die Römer suchten den strategisch wichtigen Platz auf, um das Vorfeld des Limes mit der Ruhrmündung zu sichern. Die Quellen des 5. Jahrhunderts erwähnen ein Castrum Dispargum. Die Forschung verbindet dies mit einem fränkischen Königssitz im Bereich des Burgplatzes. Später besaß dieses Castrum offensichtlich die Funktion einer königlichen Curtis, eines Wirtschaftshofes als Etappenstation am Hellweg. 883/884 überfielen die Wikinger das Oppidum Duisburh. Der befestigte Ort besaß damals bereits beachtliche wirtschaftliche Bedeutung.

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Im Schutze einer neuen Befestigung wurde der Platz unter den Ottonen zu einer Kaiserpfalz mit repräsentativen Steingebäuden ausgebaut. Zwischen 929 und 1129 sind 17 Königs- und Kaiseraufenthalte in Duisburg belegt. Einige Pfalzgebäude sind durch Ausgrabungen bekannt. Im Bereich des heutigen Rathauses erhob sich ein repräsentativer Baukomplex, bestehend aus Saalbauten und Pfalzkapelle. Entlang der Umwehrung sind Wohn-, Wirtschafts- und Stallgebäude anzunehmen. Im Umfeld der Kirche lag der Friedhof.

Der Neubau des Rathauses kurz nach 1900 und Gebäudeabbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg haben das Erscheinungsbild nachhaltig verändert