Burg Gamberg

Bildurheber: AnRo0002 - wikimedia.org

Die Burg Gamburg ist eine Spornburg in Gamburg, einem Ortsteil der Gemeinde Werbach im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg. Sie liegt direkt über Gamburg auf einem Bergsporn oberhalb der Tauber.

Die Burg befindet sich seit 1546 in Privateigentum und wird bewohnt.

Bildurheber: AnRo0002 - wikimedia.org

Die Burganlage mit beinahe ovalem Grundriss besteht aus einem staufischen Bergfried mit einer Grundfläche von ca. 10 × 10 Metern und einer Mauerstärke von ca. 3 Metern, daran anschließend den ehemaligen Stallungen sowie dem sog. Försterhaus, dem gegenüberliegenden sog. "Schloss" bestehend aus dem Kapellenturm, dem Palas, dem Mittleren Bau sowie dem Hinteren Bau, in dem sich seit 1921 eine Kapelle befindet, einer Zwingeranlage mit sechs Halbkreisbastionen, einem runden Eckturm, einem äußeren Tor mit zwei Rundtürmen sowie dem Halsgraben und dem barocken Burgpark.

Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen wurde die Gamburg zwar, wie z. B. in der Renaissance, einige Male umgebaut, doch wurde sie nie zerstört und war allzeit bewohnt. Auch im Bauernkrieg blieb sie dank des persönlichen Einschreitens Götz von Berlichingens als eine der wenigen Burgen unversehrt.

Bildurheber: Presse03 - wikimedia.org

Der Saal des ursprünglich romanischen Palas-Baus, welcher von Beringer dem Jüngeren von Gamburg in den 1180er Jahren erbaut wurde, hat eine Grundfläche von 126 m². Er verfügte ursprünglich über eine Fußbodenheizung und ist der einzige dessen Original-Ausmalung überhaupt noch erhalten ist. Seine 1986 entdeckten spätromanischen Malereibefunde sind die ältesten profanen Wandmalereien nördlich der Alpen (vor 1219). Sie sind mit lateinischen und deutschen Inschriften versehen und erzählen in Form einer fortlaufenden Bildergeschichte Szenen aus dem 3. Kreuzzug unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Beringer d. J. von Gamburg ist beim dritten Kreuzzug mit dabei gewesen. Er hatte sich den Truppen des Würzburger Bischofs Gottfried von Spitzenberg Helfenstein angeschlossen, der zuvor Kaiserlicher Hofkanzler gewesen war. Für die damalige Zeit war dieser Raum mit seinen ungewöhnlich weiten, romanischen Doppelarkaden ein Wunderwerk der Baukunst.