Amt Altdöbern

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Altdöbern entstand im Mittelalter, als Siedlung des westslawischen Stammes der Lusizer. 1285 wird der Ort im Weimarer Gesamtarchiv, unter dem Slawischen Namen „Dobere“ erstmalig erwähnt. Der Name bedeutet, „Dorf im Grund, im Tal“. Bereits zu dieser Zeit war Altdöbern ein, unter deutscher Hoheit, umgestaltetes Feudalbauerndorf mit Herrensitz in Gestalt einer Wasserburg. Der Ort entwickelte sich bald zu einem lokalen Zentrum. Aussergewöhnlich früh siedelte sich hier spezialisiertes Gewerbe, wie beispielsweise Salzsiederei, Töpferei, Färberei u.a. an. Besonders Mitte des 18.Jahrhunderts zogen stetig Handwerker und auch Kaufleute zu. Hunderte Jahre später war Altdöbern bereits ein Ackerbürgerstädtchen ohne Stadtrecht. 1815, nach dem Wiener Kongress, kommt Altdöbern zu Preußen. In der Folgezeit wird die sorbische Sprache aus Kirche und Schule verdrängt. Anfang des 20. Jahrhunderts nannte man Altdöbern die „ Perle der Niederlausitz“ .

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Bekannt wird der Ort durch Barockschloss und Landschaftspark. Das landschaftliche Kleinod Altdöberns umfasst 60 Hektar. Die Schlossanlage selbst wird 1362 von Otto von Köckritz gegründet. Unter General Alexander von Eickstedt wird das schlossnahe Terrain zu einem barocken Lust – und Nutzgarten umgestaltet. 1756 entsteht ein reich gegliedertes bis zum Salzteich erweitertes Kanalnetz mit diversen Baulichkeiten nach flämisch- holländischem Vorbild. Neben dem Naturtheater, zahlreichen Sand-plastiken von Knöffel, sowie der neugestalteten Zufahrt zum Schloss mit den beiderseits des Weges errichteten Kavaliershäusern, entsteht auch der „Französische Garten“. Eine axiale Anlage mit länglichem Wasserbecken, Plastiken und dem Neptunbrunnen. Der intellektuelle Schöpfer des Ganzen ist Karl Heinrich von Heineken. 1881 wird die Parkanlage nach Plänen des Gartenarchitekten Eduard Petzold, einem engen Mitarbeiter des Fürsten Pückler zu Muskau, umgestaltet. Der Salzteich wird gereinigt, auf mehr als 14 Hektar vergrößert und eine künstliche Insel geschaffen. Der Barockgarten mit Ausnahme des Naturtheaters und Französischen Gartens, wird beseitigt. Es entsteht der heute bekannte Landschaftspark unter Verwendung einheimischer und klimatisch geeigneter Hölzer.

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Auf dem Marktplatz von Altdöbern findet man die evangelische Kirche. Sie bildet die Mutterkirche für 11 umliegende Dörfer. Die mittelalterliche Kirche wird bei einem Brand im Jahre 1914 zerstört. Einzig das Taufbecken aus dem 18.Jahrhundert bleibt erhalten. Nach vierjähriger Bauzeit wird die neue Kirche am 20.Januar 1921 eingeweiht. Sie ist höher und größer als ihr Vorgänger. Als besonders schön gelten die Kassettendecke, das Taufbecken sowie das Glockenwerk, eines der größten im Land Brandenburg. Einst gab es eine direkte Verbindungsstraße zwischen Pritzen und Altdöbern. Heute liegt der ehemalige Tagebau Greifenhain zwischen den Orten.