Altes Rathaus, Lindenwirtskate, ev. Kirche

Bildurheber: Hartmut Golomb

Ehemaliges Rathaus

Das ehemalige Rathaus wurde unter Verwendung des am Niederrhein heimischen Backsteins im Stil des Neoklassizismus im Jahre 1914 errichtet.

Das zweigeschossige Gebäude erhebt sich unter einem hohem Walmdach auf einem Sockelgeschoss. Die Mitte des Hauses wird durch einen vierachsigen Mittelrisalit betont. Dieser weist im Erdgeschoss den von dorischen Säulen begleiteten Eingang auf.

Bis 1983 befand sich der Sitz der Verwaltung in diesem Gebäude. Seit dem 7.11.1985 ist es ein Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Niederrhein.

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Lindenwirtskate

Das Haus stammt nachweislich aus der Zeit vor 1696. Es beherbergte damals die Gaststätte "Lindenwirtskate".

Von 1810 bis 1840 war die Lindenwirtskate Sitz der Bürgermeisterei. 1840 erwarb der Bürgermeister P. F. Nost Haus Löhnen. Er teilte seiner vorgesetzten Behörde mit, dass er wegen großer Baufälligkeit "des jetzigen Gemeindehauses" seinen Wohn- und den Verwaltungssitz am 28.9.1840 von Voerde nach Löhnen verlegen werde.

Bei Rheinhochwasser waren die Straßen in Löhnen überflutet und für diejenigen, die das Verwaltungsbüro besuchen wollten, entstanden Schwierigkeiten. Deshalb befasste sich im Herbst 1841 der Gemeinderat mit der Frage, ob es nicht besser sei, die Bürgermeisterei wieder zu verlegen. Der Gemeinderat fasste den Entschluss, die Verwaltung in Löhnen zu belassen, trug dem Bürgermeister jedoch auf, einen Kahn bereitzuhalten und die Ratssitzung bei Hochwasser zu verlegen.

Diese "Kahnzeit" währte bis 1851. Ab da bis zum Jahr 1914 war die Lindenwirtskate wieder Sitz der Verwaltung.

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ev. Kirche Grünstrasse

Im Jahr 1704 liess Genoveva Maria von Syberg für die reformierte Gemeinde eine Kapelle mit Predigerwohnung bauen. 1854 brannte die Kapelle, durch einen Blitzschlag getroffen, ab.

Die Fundamente und Umfassungsmauern blieben erhalten. Sie dienten als Grundlage für den Neubau der jetzigen Kirche im Jahre 1859. Der heute noch erhaltene Totenkeller unter dem Altarraum erinnert noch an den ersten Kirchbau.

Die Kirche ist als Saalkirche mit dreiseitigem Schluss errichtet worden. 1935 wurde das Rundfenster im Chor ergänzt. Für die Glocke wurde an der Stirnseite ein Türmchen aufgesetzt.

Ein Abendmahlkelch von 1653, eine Weinkanne und ein Silberteller aus dem 18. Jh., eine Taufkanne und Taufschale aus dem 19. Jh. sind auch heute noch erhalten.

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Durch Artilleriebeschuss der Amerikaner 1945 vor deren Übergang über den Rhein erlitt die Kirche schwere Schäden. Sie bekam vier Volltreffer. Dadurch wurde die Außenwand zum Friedhof und das Dach zerstört. 1956/1957 wurde die Kirche vereinfacht wieder instandfgesetzt.

Das Pfarrhaus wurde 1863 errichtet. Das Pfarrhaus ist einer der wenigen erhaltenen bürgerlichen Wohnbauten aus dieser Zeit in Voerde.

Angrenzend befindet sich ein kleiner Friedhof. Hier sind einige für die Voerder Ortsgeschichte bedeutsame Grabdenkmäler der Familien Tendering, Wittenhorst Sonsfeld und Plettenberg.