Tollsteiner Herrschaft

Tief in das sächsische Territorium reicht der „Schluckenauer Zipfel“ hinein, ebenfalls bekannt unter der Bezeichnung „Tollsteiner Herrschaft“.
Das von Hügeln umrahmte Niederland zwischen Lobendava (Lobendau) und Rumburk ist Quell- bzw. Einzugsgebiet vieler sächsischer Flüsse. Trotz intensiver Land- und Forstwirtschaft hat sich der Reichtum der Pflanzenwelt erhalten. So finden Sie im südöstlichen Bergland ausgedehnte Buchenwälder oder krautreiche Schluchten mit Kiefernheide im Sandsteingebiet und im Norden Auenwälder, kleine Erlengruppen, aber auch größere Sumpfwiesen. Durch den alten Urwald, welchen man nur noch erahnen kann, zog sich die in der Urkunde vom 07.05.1241 erwähnte Grenze zwischen dem Bistum Meißen und dem Erzbistum Prag, ausgestellt von König Wenzel I. auf dem Königstein.

Die heutigen Verkehrswege folgen zu großen Teilen den alten Handelsstraßen, die seit dem 12. Jahrhundert das Gebiet in alle Richtungen durchquerten - z.B. die Glasstraße von Sebnitz nach Rumburk, die Salzstraße von Neustadt nach Rumburk usw. Auch durch die Ruinen der Wachburgen werden wir noch heute an die Bedeutung der Wege erinnert.  Die nördlichste Stadt Böhmens ist Sluknov (Schluckenau) mit ca. 5.000 Einwohnern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt zwischen 1290 und 1350. Das Wappen der ersten Herrschaft von Schluckenau findet sich noch heute mancherorts. Die noch heute gültigen Grenzen stammen vom Friedensvertrag von 1635, welcher auch die Oberlausitz nach Sachsen brachte. Weitere Städte der Region sind Rumburk mit ca. 10.000, Velky Senov (Großschönau) mit ca. 2000 und Jirikov (Georgswalde) ca. 4000 Einwohnern.

Die jüngste Stadt der Tschechischen Republik ist Dolni Poustevna mit ca. 2.000 Einwohnern.