Bereits 1816 wurde in Fürth auf private Initiative hin ein Theater errichtet. 1898 rief der Theaterverein dazu auf, ein Theater zu schaffen, das "in seiner monumentalen Größe und Schönheit unserer Stadt entspricht".
In nur wenigen Tagen wurden 288.000 Goldmark gesammelt (bei einem Gesamtaufwand von 1,1 Millionen Goldmark). Rund 60 % dieses Geldes kamen von den jüdischen Mitbürgern der Stadt Fürth.
Das Theater wurde nach einem Plan des Wiener Architektenteams Helmer und Fellner, das sich auf Theaterbau spezialisiert hatte, gebaut. Sie legten den Fürthern einen Plan vor, den sie ursprünglich für die Stadt Tschernowitz (heutige Ukraine) erstellt hatten, der dort aber zunächst nicht realisiert wurde. Nach dem Bau des Fürther Theaters griffen die Tschernowitzer auf den alten Plan zurück, so dass der Fürther Theaterbau einen östlichen Zwilling besitzt.
Einschließlich der aufwändigen Innenausstattung wurde der Bau in nur 14 Monaten fertig gestellt. Es ist im übrigen das erste Fürther Gebäude, das mit elektrischem Strom ausgestattet wurde. Am 17. September 1902 fand die Einweihung mit Beethovens Fidelio statt.
Der Zuschauerraum ist in festlichem Gold, Weiß und Rot gehalten. Der Raum wurde, wie bei barocken Theatern üblich, als Rangtheater mit Logen gebaut und entspricht damit der hierarchischen Struktur der damaligen Gesellschaft. Mit dem Ansteigen des Raumes nach hinten kündigt sich aber schon das ranglose "demokratische" Theater der Zeit nach dem ersten Weltkrieg an.
Bis heute ist das Theater mit Gastspielen, aber auch mit eigenen Produktionen der kulturelle Mittelpunkt der Stadt.
Stadttheater Fürth, Königstraße 116, 90762 Fürth