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Herzlich willkommen in Bad Liebenwerda

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Liebenwerda wird 1231 unter Vogt Otto von Ileburg erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit muss es bereits eine Kirche und einen Pfarrer gegeben haben. In einer Urkunde aus dem Jahre 1304 ist der Ort unter dem Vogt Bodo von Ileburg als Stadt bezeichnet worden. Darin heißt es u.a.: "...in unserer Stadt Livenwerde..." (in nostre civitate Livenwerde). Einwandernde deutsche Ansiedler fanden im Stadtwinkel eine slawische Fischersiedlung vor.

Im Osten stand ein Kastell auf einer Elsterinsel. Diese Burg ist vermutlich im 12. Jahrhundert entstanden. Liebenwerda muss eine nicht unbedeutende Rolle auf religiösem Gebiet gespielt haben. Außer der Burgkapelle und der Stadtkirche waren in der Nähe der drei Stadttore noch drei Kapellen vorhanden. Herzog Rudolf stiftete zahlreiche Heiligtümer aus dem heiligen Land, was wiederum im 15. Jahrhundert zahlreiche Pilger anlockte. Die Wallfahrten begünstigten natürlich auch durch den Handel die wirtschaftliche Entwicklung. So entwickelte sich dann daraus ein umfangreiches Marktwesen. Eine völlig neue Veränderung erfuhr, von 1568 - 1579, die Burg durch umfangreiche Baumaßnahmen zum späteren Schloss. Das Schloss ist oft von sächsischen Kurfürsten zu Jagden besucht worden. Größere Schlossbrände gab es 1733 sowie 1888.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts breitete sich in unserem Gebiet die Reformation aus. Dr. Martin Luther traf sich 1519 mit dem päpstlichen Notar Miltitz in Liebenwerda zu einem Gespräch. 1544 führte er den ersten Superintendenten Gilbert in sein Amt ein. Bereits 1366 wird das Innungswesen der Handwerker in der Stadt erwähnt.

Während der Kipper- und Wipperzeit (1621 -1623) gab es im Bereich der heutigen Dresdener Bank eine Münzprägestätte.

Am 26. Mai 1634 wurde der Bürgermeister E. Borßdorff von schwedischen Soldaten zu Tode geschleift. Brände größeren Ausmaßes ereigneten sich in den Jahren 1458, 1487, 1530, 1637 (große Brandschatzung), 1642, 1798 und 1824 (Teil des Rossmarktes).

Infolge der Zerstörung während des 30jährigen Krieges waren um 1663 wieder 105 Häuser hergerichtet.

Aus dem Jahre 1697 wird berichtet, dass es im Ort 5 Bäcker, 4 Tuchmacher, 3 Leinweber und 44 andere Handwerker gegeben hat; 312 Fass Bier seien gebraut worden.

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Während des Siebenjährigen Krieges belegten preußische Truppen die Stadt mit hohen Kontributionen. Weil der sächsische Landesfürst sich 1806 mit den Franzosen verbündet hatte, wuchs der Zorn der Liebenwerdaer Bürger. Einem angesetzten Friedensfest zu Ehren des proklamierten Königs verweigerte die Mehrzahl der Bürger ihre Teilnahme. Im Jahre 1813 zogen die geschlagenen Franzosen durch die Stadt und nach anfänglicher Genugtuung über deren Niederlage empfanden die Bewohner der Stadt große Vorbehalte gegenüber den Preußen wegen ihres Auftretens. Ab 1816 wurde Liebenwerda preußische Kreisstadt.

Im Jahre 1836 wird von 30 Handwerkszweigen gesprochen.

Mit der bürgerlichen Revolution hielt ein Freiheitsbezogener Geist Einzug. An der Spitze dieser Bewegung standen Rektor Jülich, Buchdrucker Conrad, Senator Bormann und Theodor Echtermeyer. 1848 brannte das alte Schulgebäude ab; danach begann der lang ersehnte Neubau.1874 ist die Bahnstrecke Falkenberg - Kohlfurt eröffnet worden. Zugleich wurde die Gemeinde Stadtwinkel eingemeindet.

1883 wurde die katholische Herz - Jesu - Kirche eingeweiht. 1887 eröffnete R. Reiss seinen Betrieb zur Herstellung von Instrumenten der Vermessungs- und Zeichentechnik. Danach erfolgte eine angemessene Industrialisierung.

1905 eröffnete das Moorbad den Kurbetrieb. 1912 erfolgte die Eingemeindung der Kolonie Maasdorf (ab Schützenhaus bis Ortsausgang). 1939 folgten Neudobra und Weinberge. 1914 erlebten die Einwohner ein großes Heimatfest. Im 1. Weltkrieg starben 65 Bürger an den Fronten. 1925 ist der Stadt der Titel „Bad“ durch den Regierungspräsidenten des preußischen Staatsministeriums verliehen worden.

Mit der Machtübernahme durch die NSDAP wurden die demokratischen Grundprinzipien abgebaut, auf allen Gebieten wurde das einheitliche Führungsprinzip angewandt.

In der Zeit von 1934 - 1939 vollzog sich durch den Siedlungsbau zwischen der Riesaer Straße sowie der jetzigen Friedrich - Engels - Straße bis Ortsausgang nach Oschätzchen die Ausdehnung des Stadtgebietes.

Im 2. Weltkrieg starben mehr als 300 Bürger; Pfingsten 1944 entging die Stadt einer Zerstörung durch einen Luftangriff, da die Bomben nur das südliche Randgebiet berührten.

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Am 23. April 1945 besetzten Sowjettruppen die Stadt. Während der 40jährigen sozialistischen Planwirtschaft wurden in den Bereichen der Kultur, des Sports, des Bildungs- und Gesundheitswesens zweckdienliche Objekte geschaffen. Große Defizite gab es auf dem Gebiet der industriellen Modernisierung, der Stadtentwicklung und des Umweltschutzes.

Nach einem Aufruf der evangelischen Kirche, leitete am 3. November 1989 eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Reden statt Randale“ in der Sankt Nikolai Kirche die Wende in Bad Liebenwerda ein. In der Kirche fanden ca. 2 000 Menschen Platz. Durch eine Übertragung nach draußen konnten auf dem Marktplatz noch einmal ca. 3 000 Bürger die Diskussion mit erleben. In ruhiger und sachlicher Diskussion wurde zum ersten mal kritisch zu den vergangen 40 Jahren SED-Regierung Stellung bezogen.

Die seit vielen Jahren bestehende intensive Verbindung zwischen Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinden Bad Liebenwerda und Lübbecke (Nordrhein Westfalen) gipfelt 1990 in der Partnerschaft beider Städte. Die feierliche Urkundenunterzeichnung wurde am 26. Mai 1990 vollzogen.

Wie für viele Betriebe und Einrichtungen in unserer Region, so kündigt sich auch für das Moorbad in der Wendezeit das „Aus“ an. Die Schließung konnte zum Glück 1991 durch die Privatisierung des Eisenmoorbades verhindert werden. Neben dem alten „Eisenmoorbad“ öffnete dann 1993 die neue Rheumaklinik ihre Pforten für die Kurgäste aus ganz Deutschland. Modernste Therapiemöglichkeiten wurden angeboten.

1993 Kreisstadtverlust der Stadt Bad Liebenwerda durch Zusammenlegung der Kreise Finsterwalde, Herzberg und Bad Liebenwerda.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform vergrößerte sich die Stadt 1993 um 15 Orte.

Neue Ortsteile von Bad Liebenwerda wurden:
Burxdorf - Dobra - Kosilenzien - Kröbeln - Langenrieth - Lausitz - Maasdorf - Möglenz - Neuburxdorf - Oschätzchen - Prieschka - Thalberg - Theisa - Zeischa - Zobersdorf

Langenrieth und Burxdorf waren vorher schon in Neuburxdorf eingemeindet. Sie wurden im Laufe der Zeit ebenfalls als eigenständige Ortsteile behandelt. Die Bevölkerungszahl der Stadt wuchs von 5.940 auf 11.733 Bewohner.

In der DDR - Ära gab es bereits eine Partnerschaft des damaligen Rates des Kreises und Gemeinschaften und Verbänden Bad Liebenwerdas zur polnischen Stadt Nowe Miasteczko. Eine neuerliche Zusammenarbeit beider Städte wurde im Mai 1993 angestrebt und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde geschah am 07. Mai 1994.

Vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen in Potsdam, erhielt die Stadt am 30.09.1994 die vorläufige staatliche Anerkennung als Heilbad. Das war eine von vielen geforderten Voraussetzungen zum angestrebten Kurstadtstatus, denn es war erklärtes Ziel der Stadtverordneten, die Tradition als Heilbad fortzuführen.

Am 24. April 1997 wurde das „Haus des Gastes“ von Ministerpräsident Manfred Stolpe eröffnet.

Die Stadtverordnetenversammlung beschloss im Mai 1997 die Vergabe zur Planung, zum Bau, zur Finanzierung und zur Betreibung des Kurzentrums und den Kurortentwicklungsplan als Zielplanung der Stadt Bad Liebenwerda. Durch das Kurzentrum soll Bad Liebenwerda eine wirtschaftliche Perspektive für die Zukunft gegeben werden.

Der Kirchturm, der 1376 erstmals erwähnten, mehrmals zerstört und durch Blitzschlag niedergebrannten „Nikolaikirche“, wurde 1998 100 Jahre alt. Im November des gleichen Jahres beging die Volksschule ihr 150jähriges Jubiläum.

Am 10. August 2000 wurde die neue Echtermeyerbrücke eingeweiht. Das 510 000 Mark teure Bauwerk überspannt bogenförmig den Mühlgraben. Die Brücke ist aus tropischem Bongossi-Hartholz gefertigt und hat eine Lebensdauer von 100 Jahren.

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Im September 2000 feierte man ein großes Stadtfest unter dem Motto „75 Jahre BAD“. Es wurde dem 1925 durch den Oberpräsidenten der Provinzialverwaltung von Sachsen-Anhalt verliehenen Titel BAD und dem 200jährigen Bestehen des Rathausgebäudes gedacht. Ein prächtiger Festumzug begeisterte die zahlreichen Zuschauer aus nah und fern und war der Höhepunkt vieler Attraktionen des Festwochenendes.

Die Städtepartnerschaft mit Lübbecke bestand in diesem Jahr schon 10 Jahre und wurde bei dem Festakt entsprechend gewürdigt.

Herrn Dieter Voigt, der maßgeblichen Anteil an dem Zustandekommen dieser Partnerschaft hatte, wurde im Rahmen des Stadtfestes am 24.09.2000 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Er ist nach Senator G. Wilhelm Hentschel (Verleihung im Herbst 1916), dem vom 1991 bis 1993 amtierenden Bürgermeister Heinz Tiemeyer (Verleihung am 27.01.1993) und dem 1997 verstorbenen Stadtchronisten Walter Hartwig (Verleihung am 09.11.1994), der vierte Ehrenbürger Bad Liebenwerdas.

Eine neue Wäldchenbrücke macht den Kurpark seit dem 5. Dezember 2001 attraktiver. Ebenso wie die vor einem Jahr eingeweihte Echtermeyerbrücke, wurde sie aus Bongossiholz gefertigt. Die bogenförmige Brücke fügt sich prachtvoll in die Kurparkgestaltung ein.

Am 21. Februar 2002 wurde durch symbolischen Spatenstich der Baustart für das Kurmittelzentrum vollzogen. Das als bundesweit konkurrenzlos bezeichnete Konzept dieser Anlage soll der Schlüssel zum Erfolg und somit der erste Schritt zur Profilierung Bad Liebenwerdas zum Kurort werden.

Das 30 Millionen Euro teure und 14 256 m2große Kurzentrum hat 71 000 m2 umbauten Raum, 1 058 m2 Wasserfläche innen, 456 m2 Wasserfläche außen und wurde im Sommer 2004 eröffnet. Der in ganz Bad Liebenwerda hörbare Baubeginn durch Rammarbeiten war am 6. Januar 2003. Viele interessierte Bürger verfolgen seitdem täglich die sichtbaren Fortschritte auf der Baustelle.

Eine Notiz von 1824 im Liebenwerdaer Archiv „Drei Fuder Steine von der Postmeilensäule zum Spritzenhaus fahren.“ war die Grundlage der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde e.V. zur Aufstellung einer schon lange erwünschten
Postsäule in der Stadt.
Dank vieler Sponsoren konnte sie am 13. April 2003 feierlich auf dem Rossmarkt enthüllt werden.
Sie ist nun ein Teil des in Europa einzigartigen, von Kurfürst August II veranlassten, kursächsischen Postmeilensystems.

Am 04.12.2003 wird nach dem brandenburgischen Kurortegesetz Bad Liebenwerdas als „Ort mit Peloidkurbetrieb“ staatlich anerkannt!

Das Jahr 2004 stand ganz im Zeichen des 700 jährigen Jubiläums der Stadt. Die schon lange vorbereiteten Feierlichkeiten wurden zu einem großen Erfolg.
Höhepunkt der Stadtfestwoche „700 Jahre Stadtrecht Bad Liebenwerda“ war das Wochenende vom 14. Bis 16. Mai 2004.

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Es begann mit einer historischen Ratssitzung, in der würdevoll die Gründungsurkunde der Stadt dem Bürgermeister übergeben und an die Historie der Stadt erinnert wurde. Bürgermeister Horst Große ernannte zudem Egon Norbert Schindel, den Hauptgesellschafter der „Mineralquellen Bad Liebenwerda GmbH“, zum Ehrenbürger der Stadt. Egon Schindel schuf durch die Gründung der „Bauer Fruchtsaft GmbH“ (1993) zahlreiche Arbeitsplätze und verbreitete den Namen Bad Liebenwerdas in Berlin/Brandenburg und weiteren Bundesländern.

Ev. festlicher Gang am Laubwart vorbei zur Eröffnung auf dem Marktplatz.

Das Festwochenende wurde von einem Mittelaltermarkt, Ritterspielen, Musik und Klamauk geprägt. Der prächtige Festumzug begeisterte Jung und Alt.
Das Fest übertraf alle Erwartungen, so etwas gab es in unserer Stadt noch nie!

Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war die Fertigstellung des Kurmittelzentrums. Nach der Grundsteinlegung (14.05.2003) und dem Richtfest (10.10.2003) öffnete die „Lausitztherme Wonnemar“ am 17. Juli 2004 erstmals ihre Türen. Am Eröffnungswochenende kamen bereits 1700 Besucher. Von nun an gibt es in unserer Stadt Wellness, Fitness und Badespaß von früh bis spät.

Schlauchbootrennen am Elsterwehr (für größeres Bild bitte klicken)Die Einweihung des neuen Elsterwehrs im Dezember 2004 war ein wichtiger Schritt in Richtung Wassertourismus.

Das Wehr besitzt die ersten beiden offiziellen Kahnanlegestellen der Region.. Wassersportler können so das Wehr ohne Probleme überwinden. Darüber hinaus verfügt das neue Wehr über eine Otter- und Biberpassage und einen Fischpass. Über das Wehr verläuft eine Fuß- und Radwegbrücke, ideal für alle Radler und Spaziergänger.

Am 05. Januar 2006 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen Bad Liebenwerda und Elsterwerda unterzeichnet. Er beinhaltet das Zusammenwirken der Städte Bad Liebenwerda und Elsterwerda als gemeinsames Mittelzentrum in Funktionsergänzung.

Mit einem Festwochenende vom 26. bis 28. Mai 2006 feierte die Stadt ihre 775jährige Ersterwähnung. Bürger und Gäste, unter anderem auch aus den Partnerstädten Nowe Miasteczko und Lübbecke, erfreuen sich am Freitag nach der Eröffnung an einem Gospelkonzert in der Nikolaikirche.

Den Sonnabend bestimmten Musikveranstaltungen, ein volkstümlicher Handwerks-, Handels- und Bauernmarkt und ein Kinderfest. Das ebenfalls stattfindende traditionelle „Schlauchbootrennen“ der Feuerwehren wurde für den festlichen Anlass um einen Wettkampfpunkt erweitert. Zum Gaudi der Zuschauer paddelten die Bürgermeister des Gewässertourismusverbundes Bad Liebenwerda, Uebigau-Wahrenbrück, Mühlberg und Falkenberg um die Wette. Das unter dem Motto „Wir paddeln gemeinsam für unsere Region“ stehende „Rennen der Bürgermeister“ könnte durchaus zur Tradition werden! Eine Abendveranstaltung mit Livemusik und ein Feuerwerk ließ den Tag ausklingen.

90. Geburtstag von Pharmazierat Wolfgang LiebeDas alljährliche „Brunnenfest“ der Mineralquellen GmbH Bad Liebenwerda und der „Elsterlauf“ bildeten am Sonntag den Abschluss des Festwochenendes.

Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde Pharmazierat Wolfgang Liebe am 17. Juni 2007 für seine Verdienste für die Stadt geehrt.

Dem dienstältesten Apotheker Deutschlands wurde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung
der Titel des Ehrenbürgers zuerkannt. „Der von
jeher mit seiner Stadt eng verbundene Apotheker
sei immer für die Menschen und seine Stadt da gewesen, mit offenem Herz und mit offener Hand“, so der allgemeine Tenor der Festredner.

Brücke über den MühlgrabenIm Oktober 2009 wurde der Ersatzneubau der seit 2006 gesperrten Brücke über den Mühlgraben frei gegeben.

Die nur Fußgängern und Fahrradfahrern vorbehaltene Brücke wurde aus Bongossi gefertigt. Sie dient der „kurtouristischen“ Verbindung der „Südstadt“ mit dem Kurpark, vor allem in Richtung „Haus des Gastes“.