Hanau Johanniskirche

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Die Kirche entstand in der Altstadt Hanau in relativer Nähe zum Schloss. Sie bezieht in ihrer Westwand die mittelalterliche Stadtmauer der Altstadt mit ein. Stilistisch ist auffallend, dass sie sich – mitten im Barock – gotischer Stilelemente bedient, etwa Spitzbogenfenstern und einem gotisierenden – allerdings nach Norden ausgerichteten – Chor. Letzteres ist durch den Zuschnitt des zur Verfügung stehenden Grundstücks bedingt. Der Haupteingang lag so im Süden und wird von dem auf der Schmalseite mittig angeordneten Turm bekrönt. Die rückwärts gewandte Stilwahl könnte dadurch bedingt sein, dass die benachbarte, reformierte Marienkirche, ein gotisch geprägter Bau aus dem Mittelalter ist, dem architektonisch Paroli geboten werden sollte oder es sollte architektonisch eine Historizität der lutherischen Konfession in Hanau vorgespiegelt werden, die es nicht gab.

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Das Innere der Kirche gestaltete sich ganz anders, als es die äußere Architekturform vorzugeben schien: Zumindest nach Umbau und Erweiterung von 1727 war die Innenausstattung – Kanzel und Altar – nach Westen ausgerichtet, vielleicht weil ein solches „Querformat“ hinsichtlich der Sichtverhältnisse von den Emporen günstiger zu gestalten war.