Brauerei zum Felsenkeller - Ehemalige Felsenkeller Brauerei in Dresden

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Der Dresdner Felsenkeller ist eine ehemalige Brauerei, welche im Plauenschen Grund zwischen Dresden-Plauen und Freital liegt. An diesem Ort lag einst der älteste nachgewiesene Siedlungsplatz, welcher im Stadtgebiet von Dresden existierte.

Bis zum Jahre 1900 entwickelte sich der Dresdner Felsenkeller zur bedeutsamsten Brauerei im sächsischen Raum. Bier wird an dieser Stelle nicht mehr gebraut. Das bekannte Dresdner Felsenkeller Pilsner wird heute in der Feldschlösschen-Brauerei in Dresden-Coschütz hergestellt.

Bildurheber: Sammlung B. Hauptvogel (In: Mit Dampf Bergan! 2011)

Die industrielle Bierherstellung begann in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Dresden zur drittgrößten Biermetropole im damaligen Deutschen Reich.

Die „Brauerei zum Felsenkeller“ wurde im Jahre 1857 gegründet. Für die Lagerung des Bieres wurden mehrere Stollen in den Fels getrieben, welche durch einen langen Gang miteinander verbunden waren. Einige Aktionäre verbreiteten 1862 die Legende vom „Eiswurm“. Dieser lebte angeblich in den Eiskellern der Brauerei und sollte so das dort gelagerte Bier verderben. Später wurde der Wurm in Form eines roten Drachens Markenzeichen der Brauerei. Der Name der Straße „Am Eiswurmlager“ ist ebenfalls hierauf zurückzuführen. Die Wassergewinnung erfolgte über eigene Brunnen.

Anfänglich stellte die Felsenkellerbrauerei bayrisches Lagerbier her, ab dem Jahre 1880 beschränkte man sich vorrangig auf die Produktion von Bier nach Pilsner Brauart. Die Erweiterung der Brauerei durch moderne Anlagen Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte eine effektive Produktion und damit wirtschaftliche Erfolge. Um 1890 entstand ein weiterer Gebäudekomplex, welcher bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1945 als Brauereigaststätte diente. 1957 erfolgte die Wiedereröffnung als Kulturhaus Felsenkeller.

1946 wurde die Felsenkeller AG aufgelöst. Der Betrieb wurde als Volkseigentum in die Vereinigung Volkseigener Betriebe Brau- und Malzindustrie überführt. In den 60er Jahren erfolgte die Erweiterung der Felsenkellerbrauerei durch den Anschluss des Betriebsteils Freital-Döhlen. 1978 wurde die Brauerei in das VE Getränkekombinat Dresden eingegliedert. Nach Fertigstellung der neuerbauten Großbrauerei in Dresden-Coschütz 1981 stellte die Felsenkellerbrauerei die Flaschenbierproduktion ein und produzierte seitdem nur noch Fassbier. Im Jahre 1991 wurde die Brauerei geschlossen.

Das ehemalige Brauerei-Gelände, auf dem sich mehrere denkmalgeschützte Gebäude befinden, dient heute als Industriestandort für verschiedene Gewerbezweige.