Zschonergrund Dresden

Bildurheber: Studio S

Die Sage vom Kroatenloch
Im Zschonergrund befand sich einst am Rande der Briesnitzer Flur eine ca. eineinhalb Meter tiefe Senke, die “Kroatenloch” genannt wurde. Hier soll in einem sehr kalten und schneereichen Winter eine aus Kroatien stammende Sippe Zuflucht gesucht haben, nach dem die Bauern der Umgebung ihnen ein Obdach verweigert hatten. Als nach einer besonders kalten Nacht, durch das Heulen der Wölfe alarmiert, die Briesnitzer Bauern die Stelle aufsuchten, fanden sie nur noch erfrorene und von den Wölfen zerissene Körper vor. Lediglich ein Säugling überlebte das Drama und wuchs fortan bei einer Bauernfamilie auf.

Aus diesem Kind wurde im Laufe der Zeit ein kräftiger junger Mann, der gemeinsam mit den beiden Töchtern des Bauern dessen Anwesen bewirtschaftete und als ein überaus fleißiger Bauer und hervorragender Jäger galt. Innerhalb weniger Jahre gelang es ihm, fast alle Wölfe und Bären der Umgebung auszurotten. Allerdings missfiel den Nachbarn das Zusammenleben des jungen Kroaten mit den beiden Schwestern, zumal aus dieser Dreierbeziehung mehrere Kinder hervorgegangen waren. Schließlich gingen sie gemeinsam mit dem Briesnitzer Pfarrer gegen die “Kroatenfamilie” vor, die daraufhin ihr Gut verkauften und wegzogen. Zuvor soll der Wolfsjäger das Anwesen verflucht haben, so dass hier kaum noch Ertrag zu erzielen war.

Bildurheber: Studio S

Der Zschonergrundbach durchfließt das Naturschutzgebiet im Dresdner Westen. Hier kann man vom Ortsteil Zöllmen über Ockerwitz und Briesnitz bis nach Kemnitz das Tal am Bach entlang durchqueren. Es befinden sich noch drei ehemalige Mühlen (Schulzenmühle, Zschonermühle und Weltemühle) am Bachlauf. Die im Volksmund bekannte „Räuberhöhle“ ist ein Stolleneingang, wo man versuchte, Gold und Silber abzubauen.

Das Tal wurde schon im Mittelalter zur Heugewinnung für die umliegenden Gemeinden genutzt. Es wurde sogar an den sonnigen Hängen Wein angebaut, später wurden Obstbäume gepflanzt. Im Frühling kommen tausende Dresdner zur Obstblüte. Am 14. Mai 1927 wurde das heutige Zschonergundbad erröffnet. Leider ist das Bad seit 1988 geschlossen. Jedoch kümmert sich der Verein Zschoner Grundbad um die Restauration des Freibades. Auf dem Gelände des Bades werden durch den Verein verschiedene öffentliche Feierlichkeiten begangen (Wintersonnenwendfeier, Herrentag, Hexenfeuer, Kindertag, Kinderflohmarkt und anderes).

Bildurheber: Studio S