Wolbeck

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wolbeck oder Walbeke im Jahre 1185. Der Name (auch als Woltbecke erwähnt) bedeutet wörtlich Siedlung am Waldbach.Durch Fürstbischof Everhard von Diest bekam Wolbeck erstmals Wigboldrechte verliehen. Das bedeutete für den Ort:

  • eingeschränkte Finanzhoheit
  • Marktrecht
  • Befestigungsrecht
  • eigene Gerichtsbarkeit

Im Mittelalter war Wolbeck Schauplatz zahlreicher Hexenprozesse, man spricht deshalb heute noch von „Hexenwolbeck“.Wolbeck war ab dem 13. Jahrhundert Sitz des Fürstbischofs, der seinen Sitz auf der Fürstbischöflichen Burg hatte. Diese war im siebenjährigen Krieg von den französischen Truppen stark beschädigt worden. Viele Steine der ehemaligen Burg wurden später für den Bau des Schlosses zu Münster verwendet. Heute ist von den Überresten der fürstbischöflichen Landesburg nur noch ein abgedeckter Brunnen auf dem Grundstück des Bauern Tripp („Tripps Hügel“) zu sehen.In den 1960er Jahren war Wolbeck für kurze Zeit Kneippkurort.

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Das ursprüngliche Wolbecker Wappen aus dem 13. Jahrhundert zeigte drei Vögel auf einem Baum über einem Hügel. Das seit 1952 offizielle Wappen trägt nur noch zwei Vögel, der Hügel wurde durch einen Fluss ersetzt.Der Drostenhof in Wolbeck ist ein Baudenkmal aus der fürstbischöflichen Zeit. Er wurde im Jahre 1535 von dem bischöflichen Amtmann Dirk von Merveldt gebaut, der wesentlich an der Vertreibung der Täufer aus Münster teilgenommen hatte. Der Drostenhof ist Eigentum der Familie Graf von Merveldt, die über Generationen das Amt des Drosten zu Wolbeck führte und schon seit 1389 eine sehr enge Verbindung mit Wolbeck hatte. Der Drostenhof prägt noch heute das Ortsbild. Ein Teil des Drostenhofes ist als Westpreußisches Landesmuseum der Öffentlichkeit zugänglich.

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Der Sportverein TV Wolbeck bietet Volleyball, Judo, Leichtathletik, Basketball und Fitnesstrainings an. Außerdem gibt es mit dem TC 66 Wolbeck einen Tennisverein sowie den Fußballverein VfL Wolbeck.Einmal im Jahr findet in Wolbeck der Ziegenbocksmontag (ZiBoMo) statt. Es handelt sich um eine Karnevalsveranstaltung jeweils am Montag vor Rosenmontag, die Gäste aus dem gesamten Umland anzieht.

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Für Kinder und Jugendliche gibt es in Wolbeck regelmäßige Freizeitangebote durch die Kirchengemeinden und durch einen Pfadfinderstamm der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg). Das Jugendzentrum Bahnhof Wolbeck bietet im ehemals durch die Westfälische Landeseisenbahn genutzten Bahnhof weitere Freizeitbeschäftigungen an.Als Naherholungsgebiet wird der am Ortsrand von Wolbeck liegende "Tiergarten", ein großes Waldgebiet, genutzt.Das Wirtschaftsleben in Wolbeck ist überwiegend geprägt durch Handel, Landwirtschaft und Handwerk. Das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bietet Fortbildungen für Gärtner und Garten- und Landschaftsbauer an und beheimatet die gartenbauliche Beratung, ein überbetriebliches Ausbildungszentrum mit mehr als 2.000 Kursteilnehmern pro Jahr sowie eine Versuchsanstalt und ein Hotel.

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