Schloss Treschklingen

Das Schloss in Treschklingen, einem Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, wurde 1802 als Amtshaus an der Stelle eines älteren Herrensitzes erbaut. Zeitweilig saßen die Freiherren von Gemmingen auf dem Schlossgut, lange Jahre wurde es von Meiern bewirtschaftet. Von 1896 bis 1952 war es an die Zuckerfabrik in Waghäusel bzw. die Südzucker verpachtet.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 3.0

In Treschklingen gab es bereits im späten Mittelalter zwei Herrensitze. 1470 werden eine alte und eine neue Burg erwähnt. Lehensbeschreibungen bis 1780 nannten immer zwei Herrensitze als Teil des Lehens. 1588 ließ Reinhard von Gemmingen (1532–1598) eine „ganz neue steinerne Behausung“ anstelle der alten Burg errichten. Diesen steinernen Herrensitz zerstörten 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen, die Ruine blieb bis 1744 erhalten, danach wurden die Reste des Bauwerks abgetragen.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 3.0

Nachdem 1990 die Wirtschaftsgebäude des Treschklinger Gutshofs abgebrochen worden waren und man hier Bauland erschloss, traten im Jahr 1993 im Bereich des jetzigen Gebäudes Im Gutshof 13 Reste einer Quadermauer und eines Eichenbalkenrostes zu Tage, die man als Überreste der von Reinhard 1588 erbauten „steinernen Behausung“ ansieht. Nach den Funden muss die „steinerne Behausung“ wohl eine Wasserburg gewesen sein. Zum Standort der zweiten Burg gibt es keine sicheren Befunde.

Die Freiherren von Gemmingen residierten in der Neuzeit nur selten in Treschklingen, sondern ließen den Gutshof meist durch Meier bewirtschaften. Ein repräsentativer Herrensitz am Ort war also nicht vonnöten. 1785 wurde Christoph Klenk als Meier genannt.

Bild: P.Schmelzle@wikimedia.org CC BY-SA 3.0