Prigglitz. Naturdorf im Schwarzatal-Schneeberggebiet.

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Lage im Raum und Wissenswertes

Die ca. 18 km² große Gemeinde Prigglitz liegt im südlichen Niederösterreich auf einer Terrasse des Gahns, eines Auslaufberges des Schneebergs und oberhalb des Schwarzatales ca. 3 km Luftlinie nördlich der Stadt Gloggnitz.
Mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets ist von Wald bedeckt. Die auf 680 m.ü.d.M liegende Gemeinde mit rd. 520 Einwohnern zeichnet sich durch eine sonnige, ruhige Lage und eine weit zurückreichende Geschichte aus.
Prigglitz darf den Prädikatsnamen Naturdorf führen. Die Gemeinde setzt sich aus den Ortsteilen Gasteil, Prigglitz und Stuppachgraben zusammen. Geschichtlicher HintergrundSo ruhig und beschaulich war Prigglitz nicht immer. Was in Fachkreisen schon seit den 50er Jahren des vergangen Jahrhunderts kursierte ist jetzt offiziell. Im Zuge von archäologischen Grabungen im Jahr 2010 konnte eine großflächig angelegte frühzeitliche Kupferverhüttung nachgewiesen werden.
Prigglitz war ab der mittleren Bronzezeit (ca. 1600 v.Chr.) Teil eines urgeschichtlichen Kupferhüttenkonglomerats, dass sich über das gesamte Schneeberggebiet erstreckte. Der Reichtum der damit erwirtschaftet wurde konnte in den Gräberfeldern von Pitten nachgewiesen werden. Das gewonnene Kupfer wurde dort zu prachtvollen Metallenen Ziergurten und Diademen verarbeitet. Das für die Erzeugung von Bronze notwendige Zinn kam zur Masse aus den Abbaugebieten im Karpatenbogen und verweist auf die verkehrsgeographisch günstige Lage der Region Niederösterreich-Süd.
Als Teil der Grafschaft Pitten teilte die Ortschaft die Geschichte der Region und wurde erstmals 1264 urkundlich erwähnt. Der Name verweist auf eine Brücke und slawischen Einfluss bei der Namensgebung (Die Region um den Semmering war Teil des frühmittelalterlichen slawischen Karanthanien).

Freizeit, Sport und Kultur

Die begünstigte Lage, eine bestätigt hervorragende Luftqualität und die zauberhafte Landschaft machen Prigglitz zu einem Geheimtipp für Erholungssuchende und Sportbegeisterte.
Der Ort bietet Wellnessmöglichkeiten der besonderen Art und ein "Prigglitzer Heubad" kann nur jederman/jederfrau empfohlen werden.

Insgesamt 11 Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden mit rd. 50 Kilometer Länge und 5000 Höhenmetern führen durch das Gemeindegebiet.
Prigglitz ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Schneeberg- Raxgebiet.
Der Ort besitzt zwei vorbereitete Mountainbikerouten (die sog Kapellenrunde und Silbersbergstrecke) und liegt in unmittelbarer Nähe weiterer regionaler Mountainbikestrecken und Radwege.

Wer zum ersten Mal durch Prigglitz spaziert oder mit dem Rad die Landschaft erkundet ist zunächst einmal von den vielen Skulpturen und Objekte überrascht, die in der "offenen Galerie" Gut Gasteil die Landschaft schmücken. Auf 16 Hektar Wiesen und Wald ist das Kunstprojekt "Kunst in der Landschaft" aufgestellt, wobei das sinnfällige Zusammenspiel von Kunst und Natur beeindruckt. Werke österreichischer und internationaler Künstler sind in der Galerie zu sehen.

Sehenswertes und Sehenswürdigkeiten

  • Gotische Pfarrkirche (urkundlich 1270 genannt) mit Bauabschnitten aus dem 14.-16. Jahrhundert; Muttergottesstatue (Ende 15. Jahrhundert)
  • Kunstprojekt "Kunst in der Landschaft"