Knollmanns Mühle in Hörstel

Bildurheber: Stadt Hörstel

Die Mühlengeschichte des Ritters Dietrich von Bramhorne lässt sich bis 1378 zurückverfolgen. Nach Beendigung der Tecklenburger Fehde mussten die Söhne des Ritters als Tecklenburger Gefolgsleute Verzicht leisten auf die Knollenborg, die Mühle und den Sundern und den Besitz an den Bischof in Münster abtreten.
Die heutige Mühlenanlage wurde von Johann Henrich Knollmann gebaut. Der Zeller Knollmann erhielt am 6. April 1796 die Konzession zur Anlegung einer Bokemühle auf dem Ahefluss.
Zunächst wurde der mittlere Teil des linken Mühlengebäudes mit dem Walmdach errichtet. 1804 erhielt Knollmann dann vom Königreich Preußen die Konzession zur Anlegung einer Perl-Gerstmühle in seine bereits vorhandene Bokemühle.
Die Konzession zur Anlegung einer Öl- und Walkmühle erhielt der Knollmann 1807. Nun entstand das Gebäude am rechten Flussufer. Nachdem die Gewerbefreiheit eingeführt wurde, baute Knollmann 1813 die Mahlgänge ein. Beide Mühlen wurden mit einem unterschlächtigen Wasserrad angetrieben. 1914 wurde das Wasserrad an der rechten Mühle durch eine 35 PS starke aufrechtsitzende Franzisturbine ersetzt. 1964 hat sie ihren Betrieb eingestellt.
Um 1900 wurde die Boke- und Perl-Gerstmühle erweitert und zu einer Sägemühle umgebaut.

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Im Rahmen der Flurbereinigung wurde die Hörsteler Aa verlegt. Die Mühlen liegen jetzt an der „Veerbiäke“. Das Staurecht ist erloschen. Das Sägewerk wurde mit dem Traktor angetrieben.
Auf Betreiben des damaligen Besitzers, Heinz-Josef Noje-Knollmann, wurde September 1988 die Doppelmühlenanlage in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.
Von 1992 bis 1994 konnte die historische Mühlenanlage mit Hilfe der NRW-Stiftung, des Amtes für Agrarordnung, der Stadt Hörstel und des Heimatvereins restauriert werden. Das Sägegatter ist voll funktionsfähig, Reste der Mahlgänge und die Mühlsteine sind erhalten; das Turbinenrad liegt vor der Kornmühle. Hier sind auch Gegenstände ausgestellt, die zum bäuerlichen Haushalt gehören.
Das Erbbaurecht der NRW-Stiftung kann der Heimatverein nutzen mit der Verpflichtung, die Mühle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Öffnungszeiten und Gruppenführungen beim
Heimatverein Hörstel e.V.:
Telefon: 05459 972166 oder 05459 5311