Klein, aber oho

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Das Wort "klein" im Ortsnamen kann hier nur für die Einwohnerzahl stehen, hat doch Klein Behnitz einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, eine davon sogar mit Weltgeltung.
Gemeint ist die Kirche, die auf einem quadratischen Fundament steht. Auf der Wetterfahne sind die Jahreszahlen 1779 und 1984 zu erkennen. Erstere zeigt den Zeitpunkt der Erbauung an, die zweite den der grundlegenden Rekonstruktion. Die Klein Behnitzer Dorfkirche ist die einzige und zugleich kleinste quadratische Kirche in Europa, weshalb sie auch in die Denkmalliste der UNESCO aufgenommen wurde. Bauhistorisch interessant ist übrigens auch die Dorfstraße. Im August 1907 beschlossen die Abgeordneten des Kreistages von Westhavelland eine Straße von Groß Behnitz nach Bagow bei Päwesin zu bauen.

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Um den in der Umgebung zahlreich vorhandenen Ziegeleien Lohn und Brot zu verschaffen, wurden Klinkerziegel für den Bau verwendet. Die Ziegeleibesitzer setzten sogar durch, dass die Ziegel hochkant verlegt wurden - fast die doppelte Menge als bei einer herkömmlichen Verlegung wurden benötigt. Die Ziegel wurden bogenförmig in der Art eines Fischgrätenmusters angeordnet, was der Straße zusätzlich eine so hohe Stabilität verlieh, dass sie sogar den Belastungen durch die Panzerfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges widerstand. Das gesamte Gebiet ist übrigens, wie steinzeitliche Funde belegen, ein sehr altes Siedlungsgebiet. Germanen und Slawen wechselten sich später mehrfach bei der Herrschaft über die Region ab. Erst der Askanierfürst Albrecht der Bär konnte im 12. Jahrhundert im Zuge der Christianisierung den Besitz durch seine Feldzüge und die Gründung der Mark Brandenburg sichern. In diese Zeit fällt auch die Gründung der heutigen Orte Groß Behnitz und Klein Behnitz.


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