Katholische Pfarrkirche St. Vitus, Dörpen

Bildurheber: Norbert Hermes

Erbaut wurde die klassizistische Saalkirche in der Zeit von 1794 - 98 unter der Leitung des Franziskanerpaters Wenzeslaus Koch aus Aschendorf. Die Weihe erfolgte 1801. Ein schlichtes Rechteck war vermutlich die Grundrisskonzeption. Der Sockel, in dem die großformatigen Ziegel der alten Kapelle wiederverwendet wurden, wird von einer, die Kirche umfassenden Profilleiste, vom schlichten aufgehenden Mauerwerk getrennt.
Im Jahre 1883 erhielt die Kirche nach mehreren finanziellen Fehlplanungen einen historischen Westturm und 1907 einen neogotischen Ostchor mit Sakristeien. Man nimmt an, dass in diesem Jahr auch eine Umgestaltung der Kuppel erfolgte. Nach Abbruch dieser Kompartimente wurde die Ost-West-Achse der Kirche verkehrt. An der Westseite schließt seit 1961/62 ein großes Querschiff mit rechtwinkeligem Altarraumauszug an den ursprünglichen Altarraum an. An seiner Südostflanke wurde der Turm über quadratischem Grundriss errichtet.
Die hölzerne Flachdecke von 1798 mit imitierten Stuckmotiven nach den Entwürfen des Paters Wenzeslaus Koch bildet den Ruhm dieser Kirche. In das Zentrum der Decke ist eine kuppelartige Vertiefung mit der Darstellung des Trinitätsschemas eingelassen, welches von Wolkenbändern, als Zeichen hoher Transzendenz, umrahmt wird.
Der älteste Teil der Ausstattung ist jedoch eine Anfang des 16. Jahrhunderts aus Eichenholz geschnitzte Pietà. Um 1700 entstand eine Holzfigur des Hl. Vitus. Die Figuren des Drachen-tötenden Erzengels Michael und einer Muttergottes mit Kind entstammen vermutlich dem 18. Jahrhundert.