Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst

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 Dauerausstellung

Nach den deutsch-sowjetischen Vereinbarungen über den Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland einigten sich beide Seiten bereits 1990, an diesem Ort gemeinsam an das historische Ereignis zu erinnern, mit dem der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Herrschaft beendet wurden. Die schmerzhafte Bedeutung dieses Krieges für beide Länder führte zu der bisher einmaligen Gründung eines Museums, in dem die ehemaligen Kriegsgegner gemeinsam an diesen Krieg erinnern. Träger des Museums ist ein von beiden Partnern getragener Verein. Die Ausstellungsstücke des ehemaligen Kapitulationsmuseums bildeten die Basis für die neue Ausstellung, Museen beider Länder und Privatpersonen fügten zahlreiches Material hinzu. Ergänzend zu der Präsentation historischer Originalstücke vermittelt eine Dokumentation mit Text- und Bildmaterial wesentliche Informationen. Dazu kommen filmische und akustische Dokumente.

  Anschrift:
Zwieseler Str. 4  10318 Berlin-Karlshorst

+49(0)30 50150810

Verkehrsanbindung:

S3 Bhf. Berlin-Karlshorst
26, 27, 28
396

Zur Homepage des Museum Karlshorst

  Geschichte des Museum

Am 8. Mai 1945 wurde in Berlin-Karlshorst mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. In der bis dahin blutigsten Auseinandersetzung der Geschichte fanden mindestens 50 Millionen Menschen den Tod. Das Streben der Nationalsozialisten nach Weltherrschaft endete in einer grenzenlosen Zerstörung, nicht zuletzt auch in Deutschland selbst. Besonders brutal wurde der Kampf zwischen den deutschen und sowjetischen Truppen geführt, sah doch die nationalsozialistische Ideologie die Vernichtung und Versklavung der slawischen Völker vor.

Das Gebäude wurde zwischen 1936 und 1938 als Offizierskasino der Pionierschule 1 der Wehrmacht errichtet. Ende April 1945 schlug im Kampf um Berlin die 5. sowjetische Stoßarmee unter Generaloberst Bersarin hier ihr Hauptquartier auf.

Nachdem am 7. Mai in Reims im Hauptquartier von General Eisenhower, dem Oberkommandierenden der westlichen Expeditionsstreitkräfte die Kapitulation mit einer ersten Unterzeichnung vollzogen wurde, ratifizierten hier in Karlshorst in der Nacht vom 8. zum 9. Mai Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpf mit ihren Unterschriften die bedingungslose Kapitulation. Die Unterschriften nahmen Marschall Shukow als sowjetischer Oberkommandierender und der britische Air-Marschal und Stellvertreter Eisenhowers Sir Arthur Tedder für das westliche Hauptquartier entgegen, dazu als Zeugen der amerikanische General Spaatz und der französische General de Lattre de Tassigny. Diese Unterzeichnung beendete den Krieg in Europa, zugleich war es die Schnittstelle zwischen zwei Epochen der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert.

Von 1945 bis 1949 war das Haus Sitz des Chefs der Sowjetischen Militäradministration. Am 10. Oktober 1949 verlieh hier General Tschuikow der ersten Regierung der DDR die staatliche Vollmacht.

Von 1967 bis 1994 erinnerte ein Museum der sowjetischen Streitkräfte ("Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945") in diesem Haus an den Sturm auf Berlin und die Kapitulation.

(Auszug aus der offiziellen Homepage des Museum)