Der Roland von Bad Bramstedt

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Ehrlich gestanden: Der Roland auf dem Marktplatz von Bad Bramstedt blickt ein wenig traurig in die Runde. Wie ein altrömischer Krieger nach just verlorener Schlacht, auch wenn er das (Marktrichter-)Schwert am waagerecht ausgestreckten Arm resolut nach oben hält.
Dabei hätte er doch allen Grund, froh und stolz zu schauen. Schließlich ist »sein« Bad Bramstedt eine ansehnliche Kleinstadt, seit langem als Kurort bekannt und beliebt. Außerdem soll er der nördlichste Roland Deutschlands sein. Auf eine lange und ruhmreiche Vergangenheit blickt er auch zurück.
Vom Jahre 1533 an sind Bramstedter Rolande, anfangs hölzerne, nachgewiesen. Seit 1693 steht der steinerne Roland hier, aus Oberkirchner Sandstein gefertigt und gelegentlich – so in den Jahren 1748, 1827, 1895 und 1965 – renoviert.
Im Zeichen des Rolands wurde bedeutender Markt gehalten, wurden Verträge bekräftigt und Streitigkeiten geschlichtet. Selbst Kaufleute aus Brabant pflegten hier Handel zu treiben. Vor allem aber Viehhändler gingen ihren Geschäften nach. Der berühmte historische Ochsenweg von Jütland führte durch Bad Bramstedt. Auf einer Tafel am Fuße des Rolands ist denn auch nachzulesen: »Symbol der Handelsgerechtsame im Ochsenhandel.«