Der „Hexentanzplatz“ auf dem Faßenberg in Hanstedt

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Sicher ist jedoch, dass Aberglaube, Zauberei und Hexenkult die Menschen über Jahrhunderte, zum Teil noch bis in die heutige Zeit hinein, verfolgt haben.

Da galten Eulen und Käuze als Totenvögel. War jemand verstorben und stand er „über Sonntag über der Erde“, zog der Verstorbene eine weitere Person nach. Zwischen Weihnachten und Neujahr stellten Frauen die Wäsche ein, denn Verstöße dagegen brachten Unglück. Das galt auch für zerbrochene Spiegel, während Scherben allgemein Glück verhießen.

Viele Beispiele für Glück und Unglück ließen sich an dieser Stelle noch erwähnen.
Der „Hexentanzplatz“ hat mit alldem nichts gemein. Der Begriff wurde im Volksmund
geprägt und geht auf Turn- und Freikörperbetätigungen zurück, die Zugezogene auf dem Faßenberg durchführten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand nicht nur die Wandervogelbewegung, auch
zog es viele Städter vermehrt aufs Land, die sich in der freien Natur niederließen,
versammelten und vereinzelnd auch kleine Wochenenddomizile errichteten.
In Hanstedt geschah das vorzugsweise auf den Höhen rechts und links des idyllischen
Faßenbekes.

Dieses Treiben im finsteren Walde mag den Einheimischen suspekt vorgekommen
sein und auch etwas Mystisches an sich gehabt haben. Aus respektvoller Entfernung
beobachteten sie das Geschehen und mögen Sonnenanbeterei und ekstasische
Tänze als eine Art Hexenkult betrachtet haben. Der Satz: „Dort tanzen die Hexen!“
wird schnell die Runde gemacht haben und schon hatte der Platz seinen Namen:
„Hexentanzplatz“.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Platz noch eine Zeitlang zum Faustballspielen
genutzt, ehe er zuwuchs und aus dem Bewusstsein der Hanstedter entschwand. Nun
haben Ludwig Riebesehl und Erich Gring eine nachgebildete Hexe mit Kopftuch
und Besen hoch in eine Kiefer gehängt und symbolisch die Bezeichnung des Platzes
wiedergeboren, um dem Vergessen zu trotzen. Die Väter dieser Idee wollen die Hexe
als gute Fee verstanden wissen, die den Wald schützt. Die Besucher werden durch sie
aufgefordert, Gottes Natur zu achten und den Wald von Unrat sauber zu halten.

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An der Rodelbahn
21271 Hanstedt


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