Das Wasserwerk Saloppe

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Das Wasserwerk Saloppe befindet sich rechtselbisch am Dresdner Elbhang im Stadtteil Radeberger Vorstadt. Die historische Wasseranlage liegt unterhalb des Schlosses Albrechtsberg zwischen Brockhausstraße und Körnerweg.

Die Saloppe, ein technisches Denkmal, ist heute ein reines Nutzwasserwerk. Es liefert seit 1995 Betriebswasser für den Industriestandort an der Königsbrücker Straße im Norden Dresdens.

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Mit dem Bau des Wasserwerkes wurde 1871 begonnen. Der Entwurf für das Bauwerk stammte von Theodor Friedrich, die technische Ausstattung wurde von Bernhard Salbach geplant. Die Anlage Saloppe ging 1875 als erstes Dresdner Wasserwerk in Betrieb. Sechs Dampfpumpen förderten das Wasser, welches mittels Uferfiltration gewonnen wurde, über einen Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 20.000 m³ Inhalt in das zentrale Verteilungsnetz der Stadt Dresden.

In den Jahren 1923 bis 1925 erfolgte eine grundlegende Modernisierung, im Zuge dessen wurde der Dampfmaschinenantrieb durch Elektroenergie ersetzt. Durch Bombenangriffe im Jahre 1945 wurde das Wasserwerk teilweise zerstört, vier Jahre später wurde es wiederhergestellt und der Betrieb fortgesetzt. Auf Grund der verschlechterten Wasserqualität der Elbe und der verbesserten Trinkwasser-Fernversorgung aus dem Osterzgebirge ging das Wasserwerk 1993 vom Netz. Weitere Gründe hierfür waren der reduzierte Wasserbedarf der Stadt Dresden sowie zu hohe Kosten für einen Umbau zum Wasserwerk nach bundesdeutschen Standards.

Im Jahre 1995 wurde das Wasserwerk Saloppe unter Nutzung der ursprünglichen Uferfiltration wieder in Betrieb genommen. Ohne eine weitere Aufbereitung versorgt es seitdem die Chipindustrie (Infineon) in Dresden. Die Lieferkapazität des von der DREWAG betriebenen Wasserwerkes beträgt bis zu 12.000 m³ pro Tag.

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Der Name „Saloppe“ leitete sich von „Wutki Chalupka“ („Schnapsbude“) ab, die Bezeichnung für eine damalige Schankstätte für russische Soldaten. Diese entstand bereits während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) und befand sich in der Nähe des heutigen Wasserwerkes. Im Laufe der Jahre wurde der Begriff „Chalupka“ verfälscht und von der Schankwirtschaft auf das Wasserwerk übertrugen.

Nach dem Abriss der Holzbude entstand im Jahre 1822 an gleicher Stelle ein Neubau. Als die Stadt Dresden das Grundstück erworben hatte, musste die Gastwirtschaft jedoch für das Wasserwerk weichen. Ab 1876 entstand durch Theodor Friedrich ein größerer Restaurantkomplex mit einem Aussichtsturm und einer Gartenterrasse. Im Jahre 1945 wurde der Komplex zerstört. Seit dem Wiederaufbau in der Nachkriegszeit dient die Gastronomielokalität Saloppe mit Biergarten nun als beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort.