Das Pilsner Bier

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Das bedeutendste Gewerbe der Stadtbürger war das Braugewerbe. Selbst die sächsischen Kurfürsten waren zuweilen eifrige Biertrinker. 1766 wurde in Dresden der üblich gewordene, gesundheitsschädliche Gebrauch vom wilden Rosmarin verboten. Anstelle dessen fand von nun an Hopfen Verwendung.

Zwei Jahre vor der Aufhebung des Bierzwanges, am 14. Juli 1836, wurde die erste deutsche Aktienbrauerei gegründet. 14 Gründungsmitglieder traten im August 1836 vor die Öffentlichkeit und stellten die Unternehmensziele vor. So wollten sie den Aktienkauf fördern. Mit dem Bier aus der neuen Brauerei sollten der übermäßige Brandweingenuss und die jährlichen Bierimporte aus Bayern eingeschränkt werden. Bei der Eröffnung des Brauereiausschankes am 26. März 1838 kam es zu einem wahren Massenansturm auf das „Neumünchner Bier“. An diesen Tagen wurden 5.675 Krüge ausgeschenkt.

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1838 erwarb der in Dresden ansässige bayrische Brauer Leonard Meisl das Grundstück am Feldschlösschen und errichtete eine Brauerei nach bayrischer Art. 1854 wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, welche 1858 verkauft wurde.

Der Bierdeckel wurde 1892 von dem Dresdner Rudolf Sputh patentiert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schloss sich die Feldschlösschenbrauerei mit der Radeberger Exportbierbrauerei zu einer Interessengemeinschaft zusammen. 1920 fusionierten beide Unternehmen. Die Anzahl der Großbrauerein und der damit verbundene Konkurrenzdruck stiegen im Laufe der Jahre stark an. Der Deutschen Bierbrauerei – AG zu Berlin und Dresden gehörten die Feldschlösschen Brauerei und die Radeberger Exportbrauerei an. Der Einfluss auswärtiger Biere konnte allmählich zurückgedrängt werden. Besonders das beliebte Bier nach „Pilsener Art“ wurde zunehmend in Dresden hergestellt. Die Radeberger Exportbrauerei spezialisierte sich auf die alleinige Herstellung dieses Bieres.