Das Dresdner Stadtwappen

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Das älteste bekannte überlieferte Stadtwappen stammt vom 22. Juli 1309. Überliefert wurde es als Siegel auf einer Huldigungsurkunde. Es symbolisiert die Abhängigkeit der Stadt von ihrem damaligen Stadtherrn, Markgraf Friedrich der Freidige. Es zeigt das landesherrliche Wappen der Markgrafen von Meißen. Das Wappen besteht aus einem zweigeteilten Schild mit dem meißnischen Löwen - dem Herrschaftssymbol der Wettiner - und den Landsberger Pfählen. Die Landsberger Pfähle verweisen ebenfalls auf ein Stammland der Wettiner. Es besitzt die Form eines dreieckigen Schildes. Wahrscheinlich wurden die beiden Herrschaftswappen der wettinischen Markgrafen von Meißen und die Landesberger Pfähle Ende des 13. Jahrhunderts in einem Schild vereinigt.


Die heutige Neustadt, welche 1403 das Stadtrecht bekam, wurde erstmals 1350 als selbstständige Ansiedlung erwähnt. Das Wappenbild bestimmte die Stadtgemeinde selbst. Es war ein nach rechts springender Hirsch zu sehen; hinter diesem schwebt ein Ast oder ein Baum mit zwei Stümpfen, zwei Blättern und einer blumenartigen Krone. Auf späteren Siegeln hat der Hirsch den Zweig im Maul und wird in natürlichen Farben dargestellt. Das Wappenbild nimmt Bezug auf die Entstehung Dresdens in einer wildreichen Gegend. 1549 wird Altendresden (heutige Neustadt) Dresden einverleibt, deshalb kam das Siegel außer Gebrauch.

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Die Stadt vergrößerte sich vom 17. Jahrhundert an derartig, dass viele Siegelanfertigungen notwendig waren. Alle seit dem 17. Jahrhundert neu angefertigten Ratssiegel zeigen das um 1500 eingeführte Stadtwappen mit dem aufrechten Meißner Löwen und den Landsberger Pfählen. Seit Jahrhunderten sind die Farben Gold und Schwarz üblich. Das Dresdner Stadtsiegel vereinigt Mitte des 17. Jahrhunderts das meißnische und landsbergische Wappen auf einem kleinen runden Schild. Aus dem Jahre 1642 existiert ein Stadtsiegel mit dem Wappenschild, welches von einem sogenannten Vierspaß eingeschlossen ist und Verzierungen im Rokokostil aufweist. Die Medaille links im Bild zeigt das seit 1507 verwendete kleine Ratssiegel von Dresden mit den vereinigten Wappen.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde das Wappenwesen in Sachsen einer wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen. Am 5. Januar 1880 wurden die zum Teil falschen Formen, welche sich im Umlauf befanden, zurückgefordert. Am 17. August 1880 erfolgte die Einführung gleichartiger Petschaften und Stempel. Im Zuge dessen wurden die alten Stempel eingezogen und als ungültig erklärt. Die neuen Stadtwappen wurden von Adolf Matthias Hildebrandt gestaltet. Als wesentliche Änderung in dem neu gestalteten Stadtwappen ist die Stellung des Löwen im Flugge des Helmes zu sehen.

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Für das neue Wappen existierten zwei Darstellungen: im Stil der Renaissance als Wappen mit Helm und im Rokokostil als Schildwappen. Auf der 17. öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde das Dresdner Stadtwappen beschlossen. Der Stadtrat stimmte der Verwendung beider Wappendarstellungen zu. 1926, acht Jahre nach Ende des Königreiches Sachsen, wurde auf Helm, Helmzier und Helmdecke verzichtet. Das Stadtwappen mit Renaissance-Schild wurde bis 1945 weitergeführt und die Farben scharz/gold wurden durch schwarz/gelb ersetzt. 1960 wurde die als unheraldisch zu bezeichnende Spatenform des Schildes eingeführt. Eine neue Form des Dresdner Stadtwappens wurde 1986 beschlossen. Nach 1989 wurde das 1926 gültige Wappen verwendet. 1991 wurden Jürgen Schulze, Günther Seibt und Hans Wiesenhütter mit einer neuen Gestaltung des Wappens beauftragt.

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Am 8. September 1994 wurde das Stadtwappen in seiner heutigen Form bechlossen. „Es zeigt im gespaltenen Schild rechts auf goldenem Grund einen nach rechts aufsteigenden rot bezüngten und rot bewehrten schwarzen Meißner Löwen, links auf goldenem Grund zwei schwarze Landsberger Pfähle.“

Das Dienstsiegel der Stadt Dresden zeigt das Wappen der Landeshauptstadt mit der Umschrift: „Landeshauptstadt Dresden“.