Besucherbergwerk „Marie Louise Stolln“

Bildurheber: Studio S - Fotograf in Dresden

Deutsche Eisenbauern besiedelten um 1230 die Region und begannen mit dem Abbau und der Verarbeitung der Eisenerze. Von den Bergleuten wurde dann die Siedlung Gottleuba um 1300 gegründet, wobei der Bergbau die Lebensgrundlage der Einwohner darstellte. Das Abbaugebiet gelangt 1404/05 dauerhaft in die Hände der Wettiner. 1447 finden die Erzlagerstätten um Berggießhübel erste urkundliche Erwähnung, der Ort selbst wird aber erst 1457 erwähnt. 1466 erhält das aufblühende Bergbaugebiet ein eigenständiges Bergamt mitsamt Bergmeister.

Bildurheber: Studio S · Fotograf in Dresden

Berggießhübel bekommt 1548 städtische Rechte verliehen. Um 1600 sind im Revier etwa 40 Gruben, Stollen und Schächte in Betrieb und etwa 300 Bergleute finden im Bergbau einen Arbeitsplatz. Es gibt 40 Hammerwerke und Gießhütten auf der Strecke zwischen Weißeritz und Biela, die bis zu 1000 t Eisen pro Jahr herstellen können. Durch den Dreißigjährigen Krieg bricht zwischen 1618 und 48 der einst blühende Bergbau zusammen. Nach dem Ende des Krieges beginnt eine 150-jährige Phase zur kontinuierlichen Wiederaufnahme des Bergbaus. Diese war jedoch erfolglos. Der Bergbau kam praktisch zum Stillstand. Der heutige „Marie Louise Stolln“ (früher Friedrich Erbstolln) wurde 1726 aufgefahren.

Bildurheber: Studio S - Fotograf in Dresden

Zur schrittweisen Neuaufnahme bergbaulicher Aktivitäten im Berggießhübeler Revier kam es durch Detlev Graf von Einsiedel. Er erkundete über Jahre hinweg mehrere Eisenerzlager um das Gebiet Berggießhübel und schloss diese (wieder) auf. 1838 waren wieder 60 Bergleute beschäftigt in den Berggießhübeln Gruben beschäftigt. Nach dem Tod von Detlev Graf von Einsiedel 1861 gingen die Bergbauaktivitäten in Berggießhübel deutlich zurück. Durch die Stahlüberproduktionskrise 1876/77 kommt der Bergbau weitgehend zum Erliegen.