Barbara-Altar in der evangelische Stadtkirche Schwaigern

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Das Barbara-Retabel von 1510 ist das früheste der signierten und datierten Werke Jörg Ratgebs, zugleich ein Meisterwerk der süddeutschen Frührenaisssance. Ratgeb führte hier sein ganzes technisches und künstlerisches Können vor. Das Retabel wurde wahrscheinlich von Graf Wilhelm von Neipperg, dem Schwaigerner Kirchenherrn, gestiftet und schmückte ursprünglich einen Altartisch.

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Die Mitteltafel schildert den Märtyrertod Barbaras und zwölf weitere Szenen aus ihrer Legende. Die linke Tafel zeigt die Begegnung Christi und Magdalenas am Ostermorgen, darüber die mystische Kommunion der Büßerin. Der rechte Flügel stellt die Bekehrung des Paulus und vier Szenen aus seinem Leben dar. Die Flügelaußenseiten ziert schließlich der Abschied der Apostel, die unter dem Segen Christi in alle Welt hinausziehen.

Die Altartafeln stehen auf einer Predella, in deren zentraler Nische einst vielleicht Reliquien der Heiligen zur Schau gestellt wurden. Zwei Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi flankieren die Nische.

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Die Inschrift auf der unteren Rahmenleiste der Mitteltafel
lautet „SPES. PREMII. SOLACIUM. LABORIS“ („Die Hoffnung auf Lohn ist der Trost für die Mühen“). Sie spielt auf das mühevolle Leben der Heiligen und ihren himmlischen Lohn an. Neben diesen Text setzte Ratgeb seine Signatur: I M R. Das für seinen Meistertitel stehende „M“ strich er durch, da er diesen Titel in Heilbronn nicht führen durfte, weil seine Frau Leibeigene Herzog Ulrichs von Württemberg war.

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