Allerfeinster Korn in Dresden

Bildurheber: Studio S · Fotograf in Dresden

Die Kneipsucht war im 19. Jahrhundert ein immer wieder beklagter Zustand. In vielen Brandweinschänken wurde zu großen Teilen das als „Fusel“ zu bezeichnende alkoholische Getränk konsumiert. Dies war Anlass zur Mäßigung aufzurufen.

In Dresden gab es 1824 nicht weniger als 104 Branntweinbrenner und Destillateure, aber es gab nur 17 Bierbrauer und 3 Ersatzkaffeeproduzenten. 1815 übersiedelte Wilhelm Dursthoff nach Dresden und gründete fünf Jahre später eine Presshefefabrik. Nach dessen Tod übernahm 1837 Johann Ludwig Bramsch die Leitung der Fabrik. Das Werk produzierte neben Rohstoffen wie künstlicher Hefe und Kornspiritus auch verschiedene Spirituosen und Liköre.

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Der Fabrikname wurde in „Dresdner Presshefen- und Kornspiritusfabrik J. L. Bramsch“ geändert. Diese Firma wurde im 19. Jahrhundert zu einer der Bekanntesten in Mitteldeutschland. Die Firma entwickelte sich in den darauf folgenden Jahren stark. 1850 wurden neue Erweiterungsbauten in der Dresdner Fabrik vorgenommen.

Nach der Wirtschaftskrise des Jahres 1857 wurde 1860 in Teplitz eine weitere Hefefabrik gegründet. Im Gründungsjahr der Teplitzer Fabrik wurde der erste gereinigte Kornspiritus, der so genannte „1860er“ verkauft. Er war der „Allerfeinste Korn“.
Im Jahre 1946 wurde die Fabrik in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. 1991 wurde die Produktion dann eingestellt.